Leitbild und Statuten
Leitbild
Präambel
In der Absicht, Nachfolgenden die Grundhaltungen, Werte und Ideen der Gründer und Stifter der Stiftung für psychosomatische, ganzheitliche Medizin Rheinfelden (nachfolgend „Stiftung" genannt) weiter zu geben, wurde das Leitbild von den Stiftern am 28. Juni 2017 verabschiedet, als Ergänzung von Stiftungsurkunde, Organisations- und Vergabereglement.
Zu den Aufgaben der Stiftung
Die Stiftung fördert ein psychosomatisches, ganzheitliches Verständnis von Krankheit und Gesundheit, das in der heutigen Medizin und Gesellschaft vernachlässigt, also zu wenig betrieben, erforscht, gefördert und anerkannt wird und dessen bereits bestehende Erkenntnisse und Anwendungen für zu wenig Menschen zugänglich sind. Im Wissen, dass für ein ganzheitliches Erfassen von Menschen der Einbezug ihres sozialen und kulturellen Umfelds erforderlich ist, fördert sie auch soziale und kulturelle Aktivitäten.
Die Stiftung ist gemeinnützig tätig: Sie unterstützt Unternehmungen, Organisationen, Projekte und Menschen, die sich innerhalb und ausserhalb des Gesundheitswesens für Psychosomatik und Ganzheitliches einsetzen, und verhilft ihnen zum Zugang zu entsprechenden Leistungen. Ebenso unterstützt sie soziale und gesellschaftliche Engagements sowie ökologisch nachhaltige Anliegen und Projekte im In- und Ausland.
Die Mittel der Stiftung
Die Stiftung verfügt über ein Stiftungskapital und kann weitere Zuwendungen annehmen. Sie betreibt eine langfristige, nachhaltige, bezüglich finanzieller Risiken vorsichtige Investitionspolitik. Investitionen werden in Unternehmen getätigt, die ethisch gut verantwortbare Produkte und Dienstleistungen erbringen, nachhaltig wirtschaften und eine fortschrittliche Mitarbeitenden-Politik betreiben. Die Stiftung nimmt auf ihre Beteiligungen keinen strategischen oder operativen Einfluss, verlangt jedoch über grundlegende unternehmerische Entscheidungen informiert zu werden (beispielsweise Aufbau oder Reduktion wesentlicher Unternehmensanteile, Eintritt in neue Geschäftsfelder oder Eingehen von weitreichenden Kooperationen) und vereinbart eine angemessene und langfristige Ausschüttung an die Stiftung.
Zu den Werten der Stiftung
Die Stiftung fördert eine „ganzheitliche, psychosomatische Medizin", die Menschen umfassend begegnet, sie individuell und in ihrem Bezug zu Mitmenschen und zur Gesellschaft betrachtet, behandelt und unterstützt, in ihrem körperlichen, seelischen, sozialen und geistigen Sein und Werden, in ihrer Gesundheit, in ihrer Krankheit und in ihrer sozialen Einbettung. Gesundheit zu fördern, zu erhalten und wieder herzustellen, wird entsprechend dieser ganzheitlichen Sicht nicht nur als Krankheits-Behandlung und -Prävention in der Medizin, sondern auch als Aufgabe und Aktionsfeld ausserhalb des Gesundheitswesens gesehen, insbesondere in der Gesellschaft.
Die Stiftung ist einer „ganzheitlichen Sicht von Unternehmen und der Wirtschaft" verpflichtet, welche die Verantwortung und das Handeln für die Interessen des Unternehmens, seiner Ressourcen, seiner Kunden und Kooperationspartner, seiner Mitarbeitenden und seiner Eigentümer hoch gewichtet, ebenso die soziale und ethische Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, der Natur, der Umwelt und zukünftigen Generationen. Dies erfordert einen Blick und Interesse für das Ganze wie das Besondere, proaktives Handeln mit Bezug auf regionale wie überregionale Gegebenheiten und Entwicklungen, Aufmerksamkeit und Respekt für Individualität und Originalität, Mut sowie stetige Kooperation mit Partnern im eigenen Arbeitsgebiet und weit darüber hinaus.
Die Stiftung trifft ihre Entscheidungen über Ziele, Mitteleinsatz und Erträge, Eingehen oder Beenden von Beteiligungen und Kooperationen auf der Basis ganzheitlicher Beurteilungen. Die Stiftung ist selbständig. Um ihre Unabhängigkeit und ihre Handlungsfähigkeit zu wahren, ist sie langfristig auf eigenen wirtschaftlichen Erfolg angewiesen; nur so kann sie ihren Fortbestand sichern und ihre Tätigkeit finanzieren.
Zum Stiftungsrat
Der Stiftungsrat, ursprünglich wesentlich von Gründern und Stiftern besetzt, ist zuständig für die Tätigkeit und für die weitere Entwicklung der Stiftung innerhalb des in Stiftungsurkunde, Gesetz und Leitbild festgelegten Rahmens. Er ist Hüter der Ideen, verantwortlich für deren Anwendung und Weiterentwicklung.
Der Stiftungsrat erneuert und konstituiert sich selbst. Er umfasst 5-7 Mitglieder; in der Regel treten diese spätestens mit Erreichen des 70. Lebensjahrs zurück. Für Neubesetzungen werden integre, engagierte, innovative, gestaltungsfreudige, konsensfähige Persönlichkeiten ausgewählt, mit beruflicher Qualifikation, Erfahrung und Vernetzung aus dem Tätigkeits-, Wirtschafts- und Gesellschafts-Umfeld der Stiftung sowie gelebter Identifikation mit deren Zielen und Werten.
Der Stiftungsrat sucht in der Regel bei gewichtigen Themen auf der Basis breit und kontrovers angelegter Analysen und Diskussionen gemeinsam gut tragbare Entscheidungen, was eine erfolgreiche Umsetzung erleichtert. Dabei achtet er darauf, notwendige Entscheidungen rechtzeitig herbei zu führen, ohne oberflächliche Kompromisse zu schliessen, Differenzen vorschnell durch Abstimmungen zu beenden oder notwendige Entscheidungen übermässig lange hinaus zu zögern.
Zu zukünftigen Entwicklungen
Aus der Vergangenheit und der Gegenwart vorschnell auf die Zukunft zu schliessen, wäre falsch, ebenso falsch wäre es, nur auf die Gegenwart (die immer flüchtig ist) und auf die Zukunft (die neue Chancen und neue Risiken birgt, aber stets unbekannt bleibt) zu setzen. Die Verantwortlichen werden sich - der Vergangenheit bewusst - optimistisch der Zukunft zuwenden und Neues wagen.
Die Stiftung wurde gegründet von Persönlichkeiten, die sich lange und erfolgreich für die im Leitbild aufgeführten Ziele und Werte eingesetzt hatten, mit persönlichem Einsatz und Enthusiasmus, Engagement für Menschen, der Fähigkeit zu überzeugen und zu begeistern sowie der Bereitschaft und dem Bestreben, andere einzubeziehen und mitwirken zu lassen. Innovationsfreude, Mut, verantwortungsbewusste Risikobereitschaft, Qualitätsstreben, Freude an Begegnung und an konstruktiver Auseinandersetzung trieben sie an. Die Selbständigkeit eines Unternehmens betrachteten sie als wichtig, um dessen Philosophie konsequent leben und umsetzen zu können; sie setzten sich aber stets ein für lokale, überregionale und nationale Vernetzung und Kooperation. Bei aller ganzheitlichen Ausrichtung kam in ihrem Wirken stets auch einem nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg ein zentraler Stellenwert zu, nicht aber die Maximierung von Gewinn, weder für Unternehmen noch für Einzelne. Wirtschaftlicher Erfolg sicherte nicht nur Fortbestand, Wachstum und Entwicklung der eigenen Unternehmen, sondern erlaubte es auch, Menschen, Betriebe und Kooperationen mit ähnlicher Ausrichtung zu unterstützen und zu fördern und schliesslich die Stiftung für psychosomatische und ganzheitliche Medizin zu gründen und mit den notwendigen Mitteln auszustatten.
Diese Ausrichtung und Werte betrachteten die Gründer als die Leitsterne der Stiftung, die auch in Zukunft wegweisend sein sollten.
„Tradition ist nicht Anbeten der Asche, sondern Weitergeben des Feuers." Dem Vermächtnis der Gründer und Stifter wird am besten Genüge getan werden, wenn die Stiftung bei ihrem Einsatz für eine bessere Gesundheit im Rahmen einer menschen-, natur- und umweltfreundlichen Wirtschaft verantwortungsbewusst, auf eine langfristig erfolgreiche Weiterentwicklung angelegt und proaktiv handelt.
Unterzeichnet von allen Stiftern